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London [Reise]

  • Autorenbild: versus
    versus
  • 23. Jan. 2024
  • 8 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 28. Okt. 2024

Hätten Jahreszeiten Hauptstädte, würden die wenigstens Menschen wohl Widerspruch einlegen, wenn dieser Titel an London vergeben werde würde. Die viktorianische Architektur, die nebligen Morgenstunden und das allgegenwärtige Gefühl von Geschichte schaffen ein Ambiente, das sich nahtlos in die nostalgische und melancholische Stimmung des Herbstes einfügt und deshalb jedes Jahr erneut ein Grund ist, dieser Kapitale in der schönsten Jahreszeit einen Besuch abzustatten. Wenn sich die Stadt in eine Palette warmer Farbtöne und kühler Brisen verwandelt, entfalten Londons ikonische Parks, historische Wahrzeichen und gemütliche Pubs ihre größte Anziehungskraft und gibt uns so die Möglichkeit, die poetische Schönheit dieser herbstlichen Stadtlandschaft zu genießen.


von versus


Anders als zu unserem Cotswolds-Reiseartikel wollen wir über London nicht viele einleitende Worte verlieren. Als eine der berühmtesten Städte der Welt ist das meiste an geschichtlichen und kulturellen Hintergründen bereits allseits bekannt. Vielmehr wollen wir auf die stimmungsvollsten Sehenswürdigkeiten dieser zwar modernen, jedoch an vielen Stellen historisch konservierten, Stadt eingehen und die für uns interessanten Aktivitäten herausarbeiten. Und das schon mal vorweg: Davon gibt es viele.


Geist


Cecil Court

Cecil Court in Westminster, ist eine Fußgängerzone mit viktorianischen Schaufenstern, die die Charing Cross Road und die St Martin's Lane verbindet. Sie ist seit den 1930er Jahren als "Booksellers' Row" bekannt und gilt als literarisches und antiquarisches Refugium im Herzen Londons. Heute ist die Straße bekannt für ihre rund ein Dutzend unabhängigen Buchhandlungen, die sich auf moderne Erstausgaben, Kinderbücher für Sammler, Frühdrucke, seltene Karten und Atlanten spezialisiert haben. Neben seinem literarischen Reiz beherbergt Cecil Court auch Kunstgalerien, Antiquitätengeschäfte und Einrichtungen, die sich mit Silberwaren, Militaria, Numismatik, Porzellan und Schmuck beschäftigen.


Cecil Court

Ferner wohnte hier für vier Monate der achtjährige Mozart, während seiner Europatour von 1764 und es wird gemunkelt, dass er hier seine erste Symphonie komponierte.


Mit Watkins Books beherbergt Cecil Court außerdem Londons älteste Buchhandlung für Esoterik, die seit 1901 ununterbrochen am Cecil Court 21 vertreten ist und damit die längste ununterbrochene Geschäftsgeschichte in dieser Straße hat.


national Gallery

Die 1824 gegründete National Gallery am Trafalgar Square ist das wichtigste Kunstmuseum Englands, bestehend aus einer reichen Sammlung von mehr als 2.300 Gemälden aus verschiedenen Epochen und Schulen von der Mitte des 12. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Die Sammlung ist Eigentum des britischen Volkes, und der Eintritt in die ständige Hauptsammlung ist frei, auch wenn für einige Sonderausstellungen eine Eintrittskarte erforderlich ist.


In der National Gallery werden einige der Gemälde aufbewahrt, die als die schönsten der Welt gelten. Zwar gibt es auch einige britische Werke (von William Turner, John Constable oder Thomas Gainsborough) zu sehen, doch der Großteil besteht aus ausländischen Gemälden, die die Kunstgeschichte vom Mittelalter bis zum Ende des 19. Jahrhunderts abdecken.


British Museum

Wer von Museen danach noch nicht genug bekommen hat, geht die 20 Minuten zu Fuß zum British Museum hoch.


Das British Museum ist ein Museum für Geschichte und Kultur des Menschen im Stadtteil Bloomsbury. Seine Sammlungen, die aus über sieben Millionen Objekten bestehen, gehören zu den größten der Welt und stammen von allen Kontinenten. Sie veranschaulichen die Geschichte der Menschheit von ihren Anfängen bis heute.

Das Museum wurde 1753 gegründet und 1759 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es zählt jährlich sechs Millionen Besucher und gilt als die meistbesuchte Sehenswürdigkeit in Großbritannien. Wie in den meisten Museen und Kunstgalerien in Großbritannien ist der Eintritt frei, mit Ausnahme einiger Sonderausstellungen; Spenden sind erwünscht.


Im Jahr 1823 entwarf Robert Smirke das heutige klassizistische Museumsgebäude. Der runde Lesesaal der Bibliothek wurde mit einer der größten Kuppeln der Welt errichtet.


Das British Museum, Ende des 19. Jahrhunderts

Die Sammlung umspannt mehr als eine Million Jahre Menschheitsgeschichte und gilt als eine der reichhaltigsten der Welt. Die ältesten Objekte sind Steinwerkzeuge aus der Oldowan-Periode (1.600.000 bis 700.000 v. Chr.); das größte Objekt ist ein 16 Tonnen schweres Tor mit einem geflügelten Stier aus Dur-Sharrukin, das kleinste eine kaum 0,002 Gramm schwere Münze aus Nepal.


Diese Sammlungen sind in acht Hauptabteilungen unterteilt: "Afrika, Ozeanien und Amerika", "Asien", "Britannien, Europa und Prähistorik", "Münzen und Medaillen", "Ägypten und Sudan", "Griechenland und Rom", "Naher Osten" und "Drucke und Gemälde".

Das Museum beherbergt Bücher, viele wertvolle Originalhandschriften (darunter die Magna Carta und den Codex Alexandrinus), ägyptische Reliefs, etruskische Vasen, Zeichnungen, Drucke, ägyptische, assyrische, griechische und römische Altertümer, Skulpturen, Schmuck, Münzen und Medaillen, Gegenstände aus der Bronze- und Steinzeit und dem Mittelalter sowie die weltweit größte Briefmarkensammlung.

Die berühmten Elgin-Marbles und der Stein von Rosette gehören zu den 4.000 Highlights der Sammlung.

Ursprünglich war einer der größten Schätze des Museums seine Bibliothek - die größte im Vereinigten Königreich. Der Lesesaal des British Museum war seit den 1850er Jahren in einem separaten Rotundengebäude untergebracht, in dem auch schon Karl Marx und Lenin arbeiteten. Im 20. Jahrhundert erhielt die Bibliothek die ältesten gedruckten Bücher und buddhistischen Manuskripte aus Dunhuang, den Sinai-Codex und eine außergewöhnliche Sammlung hebräischer Texte. Im Jahr 1972 beschloss das britische Parlament, die Bibliothek vom Museum zu trennen und in einem eigenen Gebäude unterzubringen. So enstand die British Library.


Sherlock Holmes Museum

Das Sherlock Holmes Museum ist ein privates britisches Literaturmuseum, das dem fiktiven Detektiv Sherlock Holmes (unser Review zur Coppenrathausgabe) gewidmet ist. Es wurde am 27. März 1990 gegründet und befindet sich in der Baker Street in London, England, in derselben Straße, in der Arthur Conan Doyle Holmes in der damals fiktiven Hausnummer 221B wohnen ließ.


Das Museum ist in einem vierstöckigen Haus im viktorianischen Stil untergebracht. Das Haus wurde 1815 erbaut und steht auf der "Liste Seiner Majestät für Gebäude von architektonischem und historischem Wert".

Salon im Sherlock Holmes Museum

Laut den Werken von Arthur Conan Doyle lebten Sherlock Holmes und sein Freund Dr. Watson zwischen 1881 und 1904 in einer Wohnung in der Baker Street 221b. Zu der Zeit, als diese Werke geschrieben wurden, gab es in London jedoch keine solche Adresse. Als die Baker Street später nach Norden verlängert wurde (dorthin, wo sich Ende des 19. Jahrhunderts die Upper Baker Street befand), gehörte diese Nummer zu dem Gebäude der Abbey National Building Society. Aus diesem Grund musste Abbey National viele Jahre lang eine spezielle Sekretärin beschäftigen, die sich um die Stapel von Briefen und anderer Korrespondenzen kümmerte, die, verschickt von Sherlock-Fans, in der Baker Street 221b eintrafen. Später erhielt das Museum die offizielle Postanschrift 221b, Baker Street, London, NW1 6XE.

Das Erdgeschoss des Museums beherbergt einen Souvenirladen und einen kleinen Vorraum. Im ersten Stock befinden sich der Salon (mit Blick auf die Baker Street) und das angrenzende Holmes-Zimmer (mit Blick auf den Innenhof), im dritten Stock die Zimmer von Watson (mit Blick auf den Innenhof) und Mrs. Hudson (mit Blick auf die Straße). Im vierten Stock, der ursprünglich für Haushaltszwecke genutzt wurde, befinden sich Wachsfiguren von Figuren aus den verschiedenen Werken Arthur Conan Doyles.


Hatchards

Hatchards in der Nähe des Picadilly Circus ist die älteste Buchhandlung des Vereinigten Königreichs und seit seiner Gründung im Jahr 1797 ein Zufluchtsort für Bibliophile. Mit seinem eleganten, historischen Dekor und der entschleunigenden Inneneinrichtung ist Hatchards seit langem ein Ort, an dem sich Literaturliebhaber in den engen, buchgesäumten Gängen und Nebenräumen in die große Auswahl vertiefen können. In den Regalen des Ladens finden sich sowohl Klassiker als auch moderne Titel aller Genres, sowie antiquarische Sammlerstücke für mehrere tausend Pfund.


Waterstones Flagship Store am Piccadilly Circus

Broad Walk im Kensington Park

Weniger ein Ambientetipp, aber wer kann als Buchenthusiast nicht der größten Buchhandlung Londons (und nach eigenen Angaben sogar Europas) widerstehen. Unabhängige Bücherläden sind zwar immer zu unterstützen und meistens auch schöner und atmosphärischer, aber diese große Büchersammlung, verteilt auf fünf Stockwerke, können wir trotzdem nicht ignorieren.


Körper


Literarische Führungen

Abseits typischer urbaner Sportbetätigungen wie Laufen, Calisthenics im Park oder Fitnesstudio (schon schwieriger, wenn man nur kurz zu Besuch ist), bieten Stadttouren eine Möglichkeit, den Ruhepuls leicht zu erhöhen. Kombinieren kann man dies mit einem beliebig anderen Interesse, in unserem Fall liegt dabei Literatur sehr nahe. So gibt es in London, als historische Literaturmetropole, naheliegenderweise sehr viele Touren auf denen man ortsgebundene Hintergrundinformationen zu Autoren wie beispielsweise Dickens oder Virgiania Woolf erfahren kann.


Und wie bereits in unserem Cotswolds-Reiseführer geht Rucking natürlich auch immer, wobei sich in diesem Fall die großflächigen und schönen Londoner Parks anbieten.


MMA Events

Zwar ist ein Besuch bei einem MMA Event etwas physisch zu passiv für die Kategorie "Körper", jedoch kann man bei jedem gesehenen Kampf auch etwas für das eigene Game mitnehmen und ist deshalb als Fortbildung nicht zu unterschätzen. "Watching Tape" ist ein integraler Bestandteil eines Fightcamps und deshalb auch für Hobbyisten nicht zu unterschätzen. Und warum dann nicht auch Live und mit einem Drink in der Hand.

Neben den großen UFC-Events, die immer häufiger auch in London ausgetragen werden, gibt es auch kleine Promotions, bei denen man wahrscheinlich mehr Glück hat, sie zeitlich mit dem eigenen Stadtaufenthalt in Einklang zu bringen.


Eine stetig aktualisiert Liste (für das gesamte UK allerdings) gibt es hier auf MMAUK.net


Seele


Mayflower Hotel

Das Mayflower von außen

Das Mayflower Hotel (Link zur Website) wurde von uns aufgrund seiner erstklassigen Anbindung an den Londoner Nahverkehr ausgewählt. Es liegt nämlich nur 2 Gehminuten von der U-Bahn-Station Earl's Court entfernt und ermöglicht so einen schnellen Zugang zu wichtigen Bahnhöfen wie Paddington, Victoria und King's Cross St. Pancras mit direkten Verbindungen zu Flughäfen und den bereits oben im Artikel genannten Unternehmungen. Darüber hinaus ermöglicht die ausgezeichnete Lage des Hotels den Besuch berühmter Sehenswürdigkeiten wie dem Natural History Museum, dem Victoria and Albert Museum und der berühmten Royal Albert Hall.


Die Trebovir Road, in der das Mayflower liegt, besticht durch ihre historisch besäulten Fassaden, die die Straße elegant säumen, und beherbergt gleichzeitig eine Vielzahl anderer Hotels.


Buckingham Palace Führung

Der Buckingham Palace bietet verschiedene Führungen mit entsprechend thematischen Schwerpunkten an. Die kuratierte Auswahl an Schätzen aus der königlichen Sammlung, darunter berühmte Gemälde und feine englische und französische Möbel, bietet eine greifbare Verbindung in die Vergangenheit und gibt einen Einblick in den raffinierte Geschmack und Lebensstil früherer Monarchen. In Begleitung eines fachkundigen Fremdenführers erhalten Sie Hintergrundinformationen und Erzählungen, die die Rolle des Buckingham Palace in verschiedenen historischen Kontexten vermittelt. Die Führung ist eine bereichernde und informative Aktivität für Geschichts- und Architekturbegeisterte gleichermaßen.


Goodwin's Court

Goodwin's Court

Ein Kleinod des viktorianischen Londons ist Goodwin's Court, bei dem es so scheint, als hätten die Wellen der Modernisierung das kleine Gässchen zwar umspült, aber durch die beiden kleinen, unscheinbaren Eingänge nie erreicht.


Goodwin's Court liegt gegenüber dem oben erwähnten Cecil Court und lässt sich also ausgezeichnet miteinander verbinden um eine kurze architektonische Zeitreise zu unternehmen. Bei unserem Besuch war die Gasse komplett menschenleer.


L. Cornelissen & Son

Ein Geschäft für Kalligrafie- und Künstlerbedarf, dessen Bestehen bis ins Jahr 1848 reicht, hakt auf unserer Interessenliste natürlich gleich mehrere Punkte ab. Verbinden lässt sich ein Besuch mit dem bereits erwähnten British Museum.


House of MinaLima

House of MinaLima

Das Designerduo MinaLima hat bereits in unserem Review zu Peter Pan Erwähnung gefunden. Spezialisiert haben diese sich auf historische Layouts von Printprodukten, die als Requisiten in Filmen Verwendung finden. Ihre Arbeit ist in Filmen wie der Harry Potter-Reihe, Sweeney Todd und The Imitation Game zu entdecken. Das Beste ihrer grafischen Arbeiten wird im House of MinaLima in Soho präsentiert, einer Galerie samt Shop, die einen immersiven Einblick in ihr kreatives Worldbuilding bietet.

Man muss auch kein Fan oben genannter Filme sein um den historisch inspirierten Designs der beiden ästhetisch etwas abgewinnen zu können.


Pubs

In alle 3.500 Pubs in London einzukehren ist wohl eine Lebensaufgabe (die wir jedoch gewillt sind anzunehmen). An dieser Stelle wollen wir aber nur auf eine Handvoll eingehen, die wir als erwähnenswert betrachten.


The Old Crown

Nach (oder vor) einem Besuch im British Museum (respektive L. Cornelissen & Son) lässt sich ein Abstecher ins The Old Crown-Pub gut rechtfertigen, das bis ins Jahr 1851 zurück geht und heute noch (zumindest im Erdgeschoss) traditionell-schön daher kommt.


Salisbury Pub

Whiskey Room im Salisbury Pub

Einen ungeplanten Stop auf unserem Weg in die Bookseller's Row haben wir aufgrund der spannenden historischen Inneneinrichtung im Salisbury Pub eingelegt. Das 1899 erbaute The Salisbury ist eben bekannt für seine opulente spätviktorianische Innenausstattung mit Jugendstilelementen.


The Globe

Nach dem Besuch im Sherlock Holmes Museum kann man dem schönen und mit Zitaten dekorierten Pub The Globe, an der Kreuzung Baker Street und Marylebone Road, einen Besuch abstatten.

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