Primal Greens [Produkttest]
- versus
- 27. Aug. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 27. Juli 2024
Auf der Such nach einer billigeren Variante zu AG1 sind wir auf Primal Greens aufmerksam geworden. In diesem 7-tägigen Selbsttest wollen wir den Vergleich zwischen den beiden Supergreens anstellen und dokumentieren, ob und welche spürbaren Unterschiede auszumachen sind.
von versus
Wer unseren ersten Test in dieser Produktreihe zu AG1 gelesen hat, der weiß bereits ob der Vorteile der Bioverfügbarkeit und Qualität bezüglich anderer Multivitaminpräparate in Pillenform. Ebenso sind wir zu dem Schluss gekommen, dass 107 Euro für 360 Gramm AG1, auf Dauer die Frage aufwirft, ob der vermeintliche Gesundheitsvorteil zur finanziellen Nachhaltigkeit in einer sinnvollen Relation steht.

Der Hype um AG1 hat viele Alternativprodukte auf den Markt gespült. Wir haben uns aufgrund der probiotischen Inhaltsstoffe und positiven Kundenmeinungen in einem (vorerst ersten) Vergleichstest für Primal Greens der Firma Primal Harvest entschieden. Geht man auf deren Website, fällt bereits der erste Unterschied zu AG1 auf: Wohingegen AG1 das einzige Produkt der Firma Athletic Greens ist, ist die Produktpalette von Primal Harvest wesentlich breiter aufgestellt. Nicht unbedingt ein Pluspunkt in unseren Augen. Bei einem All-in-one Drink hätten wir gerne die komplette Aufmerksamkeit der Hersteller auf diesen gerichtet, als auf noch weitere Supplemente (von denen die meisten Inhaltsstoffe eigentlich auch bereits im hauseigenen Supergreens-Drink vorhanden sein sollten).
Positiv ist wiederum zu erwähnen, dass das Pulver in Deutschland (diametral zur Produktionsstätte Neuseeland von AG1) hergestellt wird. Damit einher gehen kürzere Zuliefer- und Vertriebswege (gut für die Ökobilanz) und vertraut hohe Produktions- und Qualitätsstandards. Vorteile muss die deutsche Regulierungswut ja auch mal haben.
Vorhandene Zertifizierungen sind neben GMP (wie AG1) auch das verfahrenstechnische IFS und eine Gefahrenanalyse durch HACCP.

Da in unserem Budget noch kein lebensmitteltechnisches Analyselabor drin sind, müsst ihr euch mit einem tendenziös-subjektiven Bericht zufrieden geben. Für den Test wurde die Einnahme aller anderen Supplements abgesetzt und sich nur auf Primal Greens konzentriert und die Verzehrempfehlung von 10 Gramm in 300 Milliliter Wasser eingehalten.
Testdurchführung
Der Geruch, der einem aus der Dose entgegen kommt ist beeriger als bei AG1, mit einer Note von Heu. Die Konsistenz ist wie bei AG1 sehr staubig und bei nur der kleinsten Bewegung auf einem Löffel fliegen die Partikel umher und man sieht jeden Euro sich in Luft auflösen.
Nach dem Mischen des Pulvers mit einer Flüssigkeit sieht man kleinere und größere Partikel umherschwimmen, wohingegen es bei AG1 deckender war. Dies hat aber keine Einfluss auf die Bewertung, sondern ist lediglich eine Beobachtung. Am Flaschenboden sammeln sich bräunliche Partikel und es gibt größere brauchen Bröckchen die vereinzelt herumtreiben. Der Geschmack des gemixten Getränkes dann ist fruchtig und geht vielleicht ins bananige über. Sollte es nicht ausreichend gemischt sein, bemerkt man nach den letzten Schlucken noch eine Belegtheit auf der Zunge. Daher immer ausreichend schütteln.
So süß, wie oft in den Kommentaren erwähnt, empfinden wir Primal Greens nicht. Wir fragen uns aber auch, ob Primal Greens auch ohne die Zugabe von Süßstoff genießbar wäre. Wir können uns vorstellen, dass die gesundheitsorientierte Zielgruppe des Produktes nichts dagegen hätte, einen natürlicheren, rustikaleren Geschmack zu akzeptieren, oder sogar zu bevorzugen.
Am dritten Tag ist uns erst aufgefallen, dass der enthaltene Messlöffel mit 20 markiert, die empfohlene Tagesdosis jedoch 10 Milligramm ist. Die 20 steht dabei wohl für Milliliter. Nur ein Detail.
Weiterhin haben wir festgestellt, dass konstantes Rühren und Schütteln während des Konsums unabdingbar ist, da sich das Pulver sonst am Boden sammelt und der letzte Schluck unangenehm intensiv ist.
Fazit

Letzten Endes war keine große Veränderung spürbar, aber wir haben auch davor bereits supplementiert und auf unsere Ernährung geachtet, von daher waren also keine großen Sprünge zu erwarten. Jedoch ist der psychosomatische Effekt mit dem Wissen darüber, dass man gerade gebündelt eine Tagesration Früchte und Obst zu sich nimmt durchaus beruhigend und dies ist ja auch nicht zu unterschätzen.
Die Auswirkung auf einen an Skorbut leidenden Seefahrers wäre allerdings durchaus interessant und wir nehmen gerne Bewerbungen für eine nächste Testrunde an.
Punktebewertung
Angelehnt an das Framework des US-Department of Defense zur Bewertung von Nahrungsergänzungsmitteln, mit dem Mitarbeiter, ohne großen technischen Aufwand, ihre Supplements einer groben Gesundheitsanalyse unterziehen können, haben wir folgenden Referenzrahmen aufgestellt und entsprechend Punkte für Primal Greens vergeben.
Sind anerkannte Gütesiegel dritter vorhanden (GMT, IFS, HACCP, etc.)? | Ja |
Sind sechs oder weniger Inhaltsstoffe auf der Zutatenliste aufgeführt? | Nein, weit gefehlt |
Ist das Etikett frei von den Wörtern "Eigen", "Mischung", "Matrix" oder "Komplex"? | Ja (aber "Aminosäureprofil") |
Sind die Namen aller Zutaten auf der Inhalts- und Zutatenliste leicht auszusprechen? | Nein |
Ist die Koffeinmenge 200 mg oder weniger pro Portion, laut Etikett? | Ja |
Ist das Etikett frei von fragwürdigen Behauptungen und Aussagen? | Ja |
Sind alle empfohlenen Tagesdosen in Prozent auf der Nährwerttabelle weniger als 200%? | Nein, keine Prozentualangaben |
Wir konnten hier vier von den sieben Fragen mit einem "Ja" beantworten, was gerade noch das Prädikat "okay" einbringt. Weniger wären ein "no-go".
Zahlen bitte
Eine Packung: 300 Gramm
Eine Portion: 10 Gramm
Einnahme: Eine Portion pro Tag
Kosten pro Packung: 49,99 Euro
Kosten pro Gramm: 0,167 Euro
Kosten pro Portion: 1,667 Euro
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