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Verona [Reise]

  • Autorenbild: versus
    versus
  • 30. Mai 2024
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 27. Juli 2024

Verona ist eine Stadt, deren Geschichte in poetischen Reimen erzählt wird. So gibt es inhaltliche Verbindungen von Dante Alighieri zu William Shakespeare oder die moderne Verwendung des Amphitheaters als Opernhaus. Die Stadt ist ein authentisches historisches Juwel, das von kultureller Signifikanz und dem italienischen Lebensgefühl durchzogen ist. Vom Genießer bis zum Historiker ist also für jeden Reisetypen also etwas dabei.


von versus


Corso Sant' Anastasia, William Callow

Verona wurde wegen seiner städtischen Besonderheiten und seines künstlerischen und kulturellen Erbes von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Sein Wahrzeichen ist die Arena, und die Stadt ist durch William Shakespeares Tragödie Romeo und Julia weltweit bekannt. Auf ihren gepflasterten Straßen, gesäumt von jahrhundertealter Architektur, bietet dieses norditalienische Kleinod eine Reise durch Zeit und Kultur.


Mentis


Literarische Dante Tour

Von uns aus zeitlichen Gründen leider nicht wahrnehmbar gewesen, gibt es eine eineinhalbstündige literarische Tour rund um Dante Alighieris "Göttliche Komödie". Auf dieser werden einem die örtlichen Besonderheiten (Gräber, Brücken, Fresken usw.) im Kontext Dantes Hauptwerkes näher gebracht. Dazu sei aber gesagt, dass jede italienische Stadt, die Dante in seinem Leben einmal besucht hat, ihn für sich beansprucht. Die literarischen Zusammenhänge der "Göttlichen Komödie" (die unter anderem in der Hölle spielt) mit der Architektur Veronas können unter Umständen also weit hergeholt sein. Link zur Tour.


Casa di Giulietta

Die wenigsten wissen, dass Dante erstaunlicherweise in ebenjener "Göttlichen Komödie" bereits 300 Jahre vor Shakespeare die beiden verfeindeten veronesischen Adelsfamilien Montecchi und Ceppelletti (Montague und Capulet) als Verweis auf den moralischen Verfall jener Zeit erwähnte. Beide Familiensitze in Verona sind besuchbar, wobei das Casa di Giulietta der absolute Touristenmagnet ist. Aber auch hier sei bei der historischen Authentizität Vorsicht geboten.


Casa di Giulietta im Jahr 1968, unbekannt

Im Jahr 1905 wurde das Haus in ein Museum umgewandelt. Zwischen 1936 und 1940 ließ der Historiker Antonio Avena das Haus vollständig auf malerische Weise restaurieren und erst dann den berühmten Balkon (der übrigens aus den Wänden eines Sarkophags aus Avenas Museumssammlung besteht) an der Fassade des Innenhofs anbringen. Das Museum wurde im Laufe der Zeit mit Möbeln aus dem 16. und 17. Jahrhundert, Gemälden und Stichen, die die Geschichte von Romeo und Julia nachzeichnen, historischen Kostümen aus dem 1968 von Franco Zeffirelli gedrehten Film Romeo und Julia und Keramiken aus der Renaissance in Verona eingerichtet.


Wenn jedoch architekturhistorisch nicht akkurat, ist es trotzdem faszinierend seit wie vielen Jahrhunderten Menschen (unter anderem Charles Dickens) bereits dorthin pilgern und welchen ungebrochenen Einfluss Shakespeares "Romeo und Julia" bis heute hat. Nur wenige andere Literaturstücke können das von sich behaupten. Link zur Website.


Biblioteca Capitolare

Büste Homers in der Biblioteca Capitolare, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Biblioteca_Capitolare_in_Verona,_2.jpg?uselang=de

Wir bleiben bei Büchern und wenden uns der ältesten, ununterbrochen operierenden Bibliothek der Welt zu. Die Biblioteca Capitolare ist eine öffentliche Bibliothek im Domkomplex von Verona in Italien und beherbergt viele seltene Manuskripte und gedruckte Bücher.

Die Bibliothek überstand die Überschwemmung durch die Etsch im September 1882 und die Bombardierung Veronas durch die Alliierten am 4. Januar 1945. Sie enthält eines der ältesten bekannten Dokumente in italienischer Sprache, das Veroneser Rätsel, sowie eines der ältesten erhaltenen christlichen Bücher, den Codex von Ursicino, aus dem Jahr 517. Es werden Führungen angeboten und es gibt immer mal wieder Veranstaltungen. Link zur Website.


Dom von Verona

Nach dem Besuch der Bibliothek ist ein Besuch im Dom natürlich unumgänglich. Der Dom von Verona ist eine Kathedralskirche in Verona, deren offizieller Name "Santa Maria Matricolare" ist. Der Dom von Verona ist der Bischofssitz der Diözese Verona. Er wurde erbaut, nachdem zwei frühchristliche Kirchen an gleicher Stelle durch das Erdbeben von 1117 zerstört worden waren. Der im romanischen Stil erbaute Dom wurde 1187 geweiht. Die Struktur des Doms wurde später durch mehrere Renovierungsarbeiten verändert, wobei der Grundriss unverändert blieb.


Die beiden zerstörten frühchristlichen Kirchen können in Form einer zugänglichen archäologischen Ausgrabungsstätte besucht werden und sind empfehlenswert. Link zur Website.


Die Arena von Verona

Die beeindruckende Arena ist eine der Hauptattraktionen der Stadt auf deren Besuch (empfehlenswerterweise in Form einer Führung) man nicht verzichten sollte.


Sie wurde ungefähr 30 n. Chr. erbaut und ist eines der am besten erhaltenen antiken Bauwerke der Welt. Sie wird erstaunlicherweise heute noch für Opern und Konzerte genutzt. Ursprünglich konnte das Amphitheater 30.000 Zuschauer fassen. Aufgrund der Zerstörung durch ein Erdbeben im Jahr 1117 bietet sie heute noch Platz für (aus Sicherheitsgründen reduziert auf) 15.000 Besucher. Link zu unserer Führung.


Oper

In den Ruinen des Amphitheaters zu Verona, E. Berninger

Praktischerweise führt uns dies zu unserem nächsten Vorschlag. Denn wie bereits erwähnt, werden aufgrund der hervorragenden Akustik auch Opernaufführungen in der Arena veranstaltet.


Seit der Aufführung der Oper Aida im Jahr 1913 anlässlich des 100. Geburtstages des Opernkomponisten Verdi wird jeden Sommer ein Opernfestival in der Arena von Verona veranstaltet.


Heutzutage werden jedes Jahr zwischen Juni und August in der Regel vier verschiedene Bühnenproduktionen aufgeführt. Mitte Juli finden fast jeden Tag Aufführungen statt.


In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg waren dies unter anderem Giuseppe Di Stefano, Maria Callas, Tito Gobbi und Renata Tebaldi. Auch eine Reihe von Dirigenten sind dort aufgetreten. Im offiziellen Arena-Shop sind historische Aufnahmen einiger von ihnen käuflich zu erwerben.

Bei den Opernaufführungen in der Arena von Verona wurden bis zur Installation einer Beschallungsanlage im Jahr 2011 beeindruckenderweise weder Mikrofone noch Lautsprecher verwendet.


Nach Sonnenuntergang werden traditionell Kerzen an das Publikum verteilt, was die einzigartige Atmosphäre des Theaters noch verstärkt. Link zur Website.


Corporis

Treppenlauf zum Castel San Pietro

Beginn der Treppen hoch zum Kastell, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Verona,_die_Scalinata_Castel_San_Pietro.jpg

Wer das Gefühl hat sein Schrittpensum noch nicht erreicht zu haben, dem seien ein oder mehrere (Lauf-)Runden die Treppe hoch zum Castel San Pietro empfohlen. Die Treppe (Scalinata Castel San Pietro) befindet sich genau gegenüber der Brücke Ponte Pietra.

Das Castel San Pietro ist ein historisch-militärisches Gebäude auf dem San-Pietro-Hügel in Verona, in erhöhter Lage mit weitem Panoramablick auf die Stadt und ihr Umland, und aus diesem Grund ein beliebtes Ziel von Touristen und Veronesern.


Der Aufstieg über die 370 Stufen ist ausgesprochen malerisch und führt entlang idyllischer, denkmalgeschützter Wohnhäuser. Die Kombination aus sportlicher Betätigung in diesem kulturell-historischen Ambiente hat man nicht alle Tage.


Das Kastell ist aber auch mit einer Seilbahn erreichbar.


Animae


Amarone

Amarone della Valpolicella oder einfach Amarone ist ein italienischer trockener Rotwein der höchsten DOCG-Qualitätskategorie, der in der Region Venetien, im Weinbaugebiet Valpolicella, hergestellt wird. Er gehört zu den elitärsten und teuersten Weinen Italiens.


Amarone von 1974, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:1974_Bolla_Amarone.jpg

Amarone wird schon seit langem hergestellt, ist aber erst in den letzten Jahren bekannt und sehr beliebt geworden. Der Wein wird ganz oder teilweise aus getrockneten Trauben hergestellt, die manchmal auch von der Edelfäule befallen sein können. Dadurch entsteht ein sehr gehaltvoller und alkoholreicher Wein. Ein Amarone darf einen Alkoholgehalt von 14 % nicht unterschreiten und muss mindestens drei Jahre lang gelagert werden, bevor er in den Handel kommt. Der Restzuckergehalt darf 15 Gramm/Liter nicht überschreiten.


Der Name Amarone soll vom italienischen "amaro" (bitter) stammen, und der Wein hat auch eine gewisse Bitterkeit, die jedoch durch die charakteristische Süße überdeckt wird. Einige Amarone-Weine haben eine gewisse Restsüße, aber ein Großteil der wahrgenommenen Süße kommt von der Herstellungsmethode und auch vom hohen Alkoholgehalt. Die Weine eignen sich hervorragend für den puren Genuss, sollten aber mindestens zehn, höchstens aber fünfzehn Jahre gelagert werden. Er passt gut zu verschiedenen Käsesorten und auch zu dunkler Schokolade. Geschmacksrichtungen und Aromen, die häufig in Amarone vorkommen, sind Pflaumen, Rosinen, getrocknete Kirschen und Schokolade.

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