Serienstart Survival [Survival Serie]
- versus
- 13. März 2023
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 10. Feb.
Ein innerer Antrieb nach Abenteuer, Selbstüberwindung, Unabhängigkeit und Wissensakquise kanalisiert sich beinahe selbstverständlich in der Auseinandersetzung mit dem Thema Survival. Fußt dieser Themenkomplex doch gleichfalls auf den ebenjenen Konzepten. Grund genug für uns, jener umfänglichen Themenwelt eine eigene Serie zu widmen. Doch wie angehen? Dieser Einführungsartikel erklärt das Konzept unserer neuen Serie und soll etwas Systematik in den Informationsjungle Survival geben.
von versus
Survival bedeutet erstmal nicht mehr, als weiter zu existieren, insbesondere angesichts widriger Umstände. Vor allem verbindet man in unseren Breitengraden damit zuerst einmal das Überleben in der Natur oder nach einem gesellschaftlichen Zusammenbruch, wie in so vielen Filme, Serien und Spielen dramatisch dargestellt. Aber auch das Vorbereiten auf solche Szenarien ("Prepping"), kann unter diesen Schirmbegriff fallen. Man muss jedoch kein Paranoiker sein um sich mit diesem Thema beschäftigen zu wollen. Bereits so langweilige Dinge wie die Anschaffung eines Feuermelders, oder das Abschließen einer Haftpflichtversicherung zählen dazu.
Survival? Prepping? Bushcraft?

Ein weiterer Begriff, der in diesem Zusammenhang oft fällt, ist der des "Bushcrafting". Bushcraft ist eine Reihe von Kenntnissen und Techniken, um in einer natürlichen Umgebung zu leben und deren Ressourcen zu nutzen und um Grundbedürfnisse wie Nahrung und Unterkunft zu befriedigen. Die verwendeten Techniken sind in der Regel einfach und primitiv und beruhen auf dem Wissen, das der Mensch im Laufe seiner Evolution erworben hat. Bushcraft setzt nicht auf moderne, technologische Ausrüstung, sondern bevorzugt die Verwendung einiger weniger elementarer Werkzeuge, aus denen wiederum andere geschaffen werden.
Die Übergänge zwischen Bushcraft und Survival sind also fließend, nur die Motivation mag variieren. Genießt der reine Bushcrafter das Leben und die Kreativität in der Natur oft als Selbstzweck, so hat der Survivalist meist ein konkreteres Ziel und Szenario vor Augen.
Geist? Körper? Oder doch Seele?
Die Einordnung des Themas Survival in unsere drei Hauptkategorien hat bei uns schon fast philosophische Fragen aufgeworfen. So kann man argumentieren, dass die Anreicherung von Wissen einen großen Teil der Vorbereitung einnimmt. Der praktische Teil ist aber zweifellos des charakteristischste Anteil einer Überlebensunternehmung. Damit haben wir die Kategorie Geist als Einordnung ausgeschlossen.
Wenn wir eingehend darüber nachdenken, dann gibt uns unser Körper unsere Grenzen vor. Wir sind abhängig von diesen Limitierungen und sie bestimmen unser Handeln in vielen Situationen. Diese Grenzen können wir nicht auflösen, aber wir können sie ausdehnen, um uns etwas Unabhängigkeit von unserem vergänglichen Fleischgefängnis zurückzuerobern und somit überlebensfähiger zu werden.
Basierend auf der Tatsache, dass Survival und Unabhängigkeit eng miteinander verwoben sind und Körperlichkeit ebenfalls eine sehr große Rolle spielt, wäre eine Einordnung in die Kategorie Körper logisch. Damit waren wir aber auch nicht glücklich, denn das Prepping, Basteln und Einarbeiten lässt sich nur mit viel Überzeugungsarbeit als körperlich verkaufen.

Damit bleibt nur noch die Kategorie Geist, die wir nicht nur als Notlösung herangezogen haben, sondern tatsächlich die geeignetste ist. Denn was ist die Vorbereitung auf eine mögliche Notsituation mehr, als der Wunsch nach Seelenfrieden. Weiß man um sein Können und Werkzeuge, so schläft es sich leichter (man denke nur an die Schulzeit und eine bevorstehende Prüfung zurück). Glückseligkeit und Neuschöpfung sind Attribute unserer Kategorie Geist, weswegen wir mit der Einordnung hier sehr zufrieden sind.
Unsere Systematik
Aber genug zur Blog-Meta. Wie gehen wir dieses Themenuniversum denn jetzt an? Denn wer sich schon mal mit Survival beschäftigt hat, weiß, wie erschlagend die Materie sein kann, da es ja kaum einen Lebensbereich gibt, der in einem Überlebensszenario irrelevant ist. Dem wollen wir etwas entgegenwirken und Ordnung ins Dickicht bringen.
Als Gerüst haben wir uns also von einem Modell inspirieren lassen, das aus der Urban-Survival-Szene stammt*. Demnach ist es sinnvoll, in priorisierender Reihenfolge, all seine Vorbereitungen, an diesem Katalog auszurichten:
Körpertemperatur
Wasser
Erholung
Nahrung
Gesundheit
Sicherheit
Mobilität
Kontakt
Information
Geordnet ist diese Liste nach der Zeitspanne in der in etwa der Tod eintritt, sollten extrem suboptimale Faktoren in dem Bereich gegeben sein. So stirbt man bei Unterkühlung beispielsweise innerhalb von wenigen Minuten, wohingegen es (je nach Klima) bei Durst 3 Tage sein können, usw., womit die Priorisierung der Punkte erklärt sei.
Entsprechend werden wir also zu all diesen Themen Artikel mit Theorie und Praxis veröffentlichen, um so mit der Zeit zu versuchen, so gut wie alles abzudecken und Schritt für Schritt unsere Wissenslücken zu schließen.
Wir freuen uns bereits sehr, diese Serie, die uns schon so lange unter den Fingern brennt, zu beginnen.
* Basierend auf einer Episode des Survival-Podcasts In the Rabbit Hole. In der Folge 293 mit dem Titel "Fundamentals of the Survival Model Basic-8 Made Easy" wurden wir auf ein vom Showhost Aaron abgewandeltes Modell, das in der Survivalszene große Beliebtheit genießt, aufmerksam. Wir haben lediglich die Punkte Sicherheit und Mobilität entzerrt und entsprechend 9 Punkte daraus gemacht.
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